Grünanlagen & Spielplätze Archiv
Guten Tag,
statt zu sperren und bewachen könnte auch überlegt werden warum gehen denn alle zum Michaelsberg Spielplatz? Klar er ist neu und schön aber es gibt zur Zeit auch wenig Alternativen gerade für ältere Kinder: Schulhöfe, Kleinspielfelder, Basketbalfelder… alles seit Monaten gesperrt. Leider kann auf den wenigsten Straßen, auch Spielstraßen, in Siegburg wirklich gefahrlos gespielt werden, sodass die Alternative immer weniger werden. Und es ist jetzt nicht so, dass die Schulhöfe und Kleinspielfelder vor Corona völlig überfüllt waren, da war der Michaelsbergspielplatz immer besser besucht.
Öffnungen von alternativen Spielmöglichkeiten würde die Nachfrage nach den Wenigen sicherlich reduzieren, stattdessen wird durch zusätzliches Sperren die Möglichkeiten verringert und die Nachfrage auf die anderen Spots unnötig erhöht.
Viele Grüße
Adresse:
Bergstraße 12, 53721 Siegburg
Antwort der Verwaltung:
Seit der Neueröffnung erreichen die Siegburger Stadtverwaltung sehr viele Zuschriften.
Im Wesentlichen gibt es zwei divergierende Positionen, die einen, die auf die Eigenverantwortung der Spielplatzbesucher abstellen und sich für die (Wieder-)Öffnung des Spielplatzes einsetzen, und die anderen, die sich wegen der festgestellten Missachtungen der Coronaregeln dagegen aussprechen. Zweifellos ist es gerade das bewegende Thema in der Kreisstadt und angesichts der fortbestehenden Pandemielage zugleich auch sehr emotional behaftet.
Gerade in solch einer entbehrungsreichen Zeit ist eine solche Anlage ein attraktiver Ort für Familien.
Ihr Unmut über die Schließung ist daher nachvollziehbar. Aufgrund der Vielzahl der verzeichneten Verstöße war es jedoch nicht verantwortbar, die Nutzung weiterhin uneingeschränkt zu ermöglichen. Bedauerlicherweise war es in erster Linie das Verhalten der Erwachsenen, welches diesen Schritt nötig machte. Leider unterschätzen viele den Ernst der Lage in der derzeitigen Pandemiezeit. Bis zu 150 Personen hielten sich zu Hochzeiten auf dem Spielplatzgelände auf, dazu wurden zahlreiche Verstöße gegen die Maskenpflicht und die Abstandsregeln festgestellt. Die Leidtragenden sind in erster Linie die Kinder und jene Personen, die sich an die Schutzmaßnahmen halten. Leider ist hier jedoch keine Differenzierung möglich.
Dass wir hinsichtlich der Schutzmaßnahmen nicht nachlässig werden dürfen, zeigen auch die nach wie vor sehr hohen Inzidenzwerte. Tatsächlich sind die Zahlen für den Rhein-Sieg-Kreis zuletzt kontinuierlich angestiegen und lagen zuletzt bei einem Wocheninzidenzwert von 140,8.
Noch deutlicher sind die Entwicklungen des Infektionsgeschehens in Siegburg. Die Ansteckungskurve weist hier tendenziell stark nach oben. Zum Vergleich: Die Wocheninzidenz für Siegburg lag zuletzt bei 234,1 (gemessen an den Neuinfektionen innerhalb von einer Woche und basierend auf der Einwohnerzahl von 43.565) und hatte zur Zeit der Schließungsentscheidung gar über 260 gelegen.
Auch der Siegburger Stadtverwaltung ist daran gelegen, den Spielplatz schnellstmöglich wieder zu öffnen. Es ist jedoch notwendig, dies in einem verantwortungsvollen und sicheren Rahmen zu tun.
Seit dem 29.4.2021 kann der Spielplatz eingeschränkt wieder genutzt werden. Die Stadt hat die Kitas angeschrieben und den Vorschulkindern das Angebot gemacht "Kommt und spielt!". Das städtische Jugendamt vergibt die Spiel-Zeiten, genutzt werden sowohl die Vor- als auch die Nachmittage von Montag bis Freitag. Bei Bedarf besorgt die Stadt den Transfer aus den Tagestätten, die weiter weg liegen. Der Einsatz des Sicherheitspersonals bleibt bestehen.
Für die Pänz ist der Spielplatzbesuch ein toller Ersatz für all die Dinge, die im letzten Jahr vor der Einschulung coronabedingt ausfallen: Besuche bei Feuerwehr und Polizei, Museumsgänge. Die Pilot-Phase erstreckt sich bis Ende Mai, parallel laufen Überlegungen, wie man ab Juni weiteren Kindern den Zutritt gewähren kann.
An den Wochenenden bleibt der Spielplatz jedoch weiterhin gesperrt.